Reptilien – eine faszinierende Gruppe von Tieren, die Schlangen, Echsen und Schildkröten umfasst. Sie sind bekannt für ihre schuppige Haut und die Fähigkeit, ihre Körpertemperatur der Umgebung anzupassen. Aber nicht jede Reptilienart eignet sich für Anfänger, da manche spezielle Anforderungen an die Haltung haben oder für Unerfahrene sogar gefährlich sein können. In diesem Artikel stellen wir dir ausführlich Reptilienarten vor, die sich besonders gut für Reptilien-Neulinge eignen.
Der Leopardgecko
Der Leopardgecko gehört zu den beliebtesten Einsteiger-Reptilien. Diese handzamen Echsen stammen ursprünglich aus Zentralasien und bevorzugen trockene, felsige Lebensräume. Sie erreichen eine Länge von 20 bis 25 Zentimetern und können bei guter Pflege 10 bis 20 Jahre alt werden. Ihre Grundfärbung ist gelblich oder golden mit schwarzen Flecken.
Für einen Leopardgecko brauchst du ein Terrarium mit einer Grundfläche von mindestens 60 x 30 Zentimetern. Die Höhe sollte etwa 30 Zentimeter betragen. Als Bodensubstrat eignet sich am besten Papier oder Kork für Reptilien, da die Tiere das Substrat versehentlich fressen könnten. Eine Bodentemperatur von 28 bis 32 Grad sollte stets gewährleistet sein, wofür eine Bodenheizung empfehlenswert ist.
Die Beleuchtung sollte 10 bis 12 Stunden täglich eingeschaltet sein und sowohl UV-Licht als auch Wärmelampen enthalten. Für die Eiablage benötigen die Weibchen eine Legenbox mit feuchtem Substrat wie Vermiculit.
Leopardgeckos sind nachtaktiv und auch in der Dämmerung aktiv. Zur artgerechten Fütterung eignen sich neben Insekten wie Grillen, Heimchen und Mehlwürmern auch gelegentlich Obst wie Bananen oder Erdbeeren. Leopardgeckos sind sehr ruhig und beißen nicht. Sie sind auch für Anfänger geeignet, die noch keine Erfahrung mit Reptilien haben.
Der Bartagame
Bartagamen sind ebenfalls beliebte Reptilien für Einsteiger. Sie stammen aus Australien, sind sehr aktiv und können sowohl auf Bäumen als auch am Boden leben. Sie erreichen eine Länge von 50 bis 60 Zentimetern, Schwanz eingeschlossen. Ihre Lebenserwartung beträgt etwa 10 bis 15 Jahre bei artgerechter Haltung.
Für einen ausgewachsenen Bartagamen benötigst du ein Terrarium mit einem Volumen von mindestens 120 x 60 x 60 Zentimetern. Ein Paar sollte in einem Terrarium von mindestens 150 x 60 x 60 Zentimetern gehalten werden. Als Einstreu empfiehlt sich feiner Reptilien-Sand, der die nötige Luftfeuchtigkeit speichert.
Die Tiere benötigen eine Temperatur von 28 bis 38 Grad sowie mittlere Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent. Die Beleuchtung sollte 10 bis 12 Stunden täglich eingeschaltet sein und UV-Strahlung abgeben.
Zur artgerechten Fütterung eignen sich hauptsächlich Insekten wie Heimchen, Grillen und Wachsmotten sowie Gemüse und Obst als Ergänzung. Bartagamen sind freundlich, jedoch schnell und etwas scheu. Sie beißen nicht und eignen sich bei geduldigem und ruhigem Umgang gut für Anfänger.
Die Europäische Sumpfschildkröte
Diese kleinen Schildkröten stammen aus Südosteuropa und erreichen eine Länge von 12 bis 15 Zentimetern. Sie werden etwa 30 bis 40 Jahre alt. Für eine einzelne Sumpfschildkröte brauchst du ein Terrarium mit einer Grundfläche von mindestens 80 x 40 Zentimetern.
Die Europäische Sumpfschildkröte ist nicht sehr anspruchsvoll, was die Terrarieneinrichtung angeht. Als Einstreu eignet sich feuchtes Substrat für Reptilien. Eine Wasserzone von mindestens 30 x 30 Zentimetern und einer Tiefe von 10 bis 15 Zentimetern ist wichtig. Die Wassertemperatur sollte bei 22 bis 28 Grad liegen.
Die Temperatur im Terrarium sollte tagsüber bei 22 bis 28 Grad liegen und nachts nicht unter 15 Grad fallen. Die Luftfeuchtigkeit sollte sehr hoch sein. Zur Fütterung benötigen Europäische Sumpfschildkröten eine Vielfalt an grünem und tierischem Futter sowie gelegentlich Obst.
Die Tiere sind friedlich und einfach zu halten. Durch ihr gemächliches Temperament eignen sie sich selbst für Halter, die noch keine Erfahrung mit Reptilien haben. Eine artgerechte Pflege ist jedoch immer wichtig.
Rechtliche Vorschriften beachten
Vor der Anschaffung eines Reptils solltest du dich immer über die rechtlichen Vorschriften in deinem Land informieren. In Deutschland unterliegen viele Reptilienarten dem Bundesnaturschutzgesetz, und die Haltung von geschützten Arten erfordert eine entsprechende Genehmigung. In Österreich sind die Bestimmungen je nach Bundesland unterschiedlich, während die Schweiz strenge Regeln für die Haltung von Reptilien hat. Informiere dich also gründlich, bevor du dir ein Reptil zulegst. Artgerechte Haltung sollte immer an erster Stelle stehen.
Die vorgestellten Einsteiger-Reptilien eignen sich aufgrund ihrer recht unkomplizierten Haltungsanforderungen und ihres gutmütigen Wesens auch für Anfänger. Beachte die Bedürfnisse der Tiere, dann steht der Freude an deinem neuen Haustier nichts mehr im Wege!