Hunde sind die beliebtesten Haustiere im deutschsprachigen Raum. Doch welche Rassen sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz eigentlich am weitesten verbreitet? Die beliebtesten Hunderassen können in diesen Ländern aufgrund der unterschiedlichen Lebensumstände teilweise variieren. Laut einer Erhebung aus dem Jahr 2022 gibt es gewisse Unterschiede in der Beliebtheit einzelner Rassen in den 3 Ländern. In diesem Hunderassen Lexikon stellen wir die Top 10 Hunderassen vor, die derzeit am häufigsten gehalten werden.
1. Labrador Retriever
Der Labrador Retriever ist die mit Abstand populärste Hunderasse in Deutschland. Im Jahr 2022 machten Labrador Retriever laut dem Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) etwa 16,5 Prozent aller in Deutschland gehaltenen Hunde aus. In Österreich liegt ihr Anteil bei 13 Prozent und in der Schweiz bei 12 Prozent.
Herkunft: Der freundliche Vierbeiner stammt ursprünglich aus Kanada, wo er für die Jagd auf Wasserwild wie Enten eingesetzt wurde.
Wesen: Der Labrador zeichnet sich durch ein ausgesprochen freundliches Wesen aus. Er ist menschenbezogen, verspielt und lernwillig. Aufgrund seiner sanften Art eignet er sich auch bestens als Familienhund.
Haltung: Der Labrador fühlt sich sowohl in der Stadt als auch auf dem Land wohl. Ideal ist ein Haus mit Garten, wo er genug Auslauf hat.
Gesundheit: Labradore neigen zu Gelenkserkrankungen und Adipositas. Regelmäßige Bewegung ist wichtig.
Pflege: Das kurzhaarige Fell benötigt nur wenig Pflege. Regelmäßiges Bürsten reicht in der Regel völlig aus.
Farbschläge: schwarz, braun und gelb
Größe: Rüden: 56-57 cm, Hündinnen: 54-56 cm
Gewicht: Rüden: 29-36 kg, Hündinnen: 25-32 kg
Lebenserwartung: 10-12 Jahre
2. Golden Retriever
Auf Platz 2 landet in Deutschland der Golden Retriever mit einem Anteil von 14 Prozent. In Österreich liegt seine Beliebtheit bei 12 Prozent und in der Schweiz bei 11 Prozent der Hundepopulation.
Herkunft: Wie der Labrador wurde auch diese Rasse in Kanada für die Jagd gezüchtet.
Wesen: Der Golden Retriever ist ein freundlicher, verspielter und lernbegieriger Hund. Seine Menschenbezogenheit und sanfte Art machen ihn zu einem beliebten Familienhund.
Haltung: Am wohlsten fühlt er sich im Haus mit Garten. Auch für die Stadthaltung geeignet bei ausreichend Auslauf.
Gesundheit: Krebserkrankungen und Allergien treten gehäuft auf. Regelmäßige Gesundheitschecks sind ratsam.
Pflege: Das dichte Fell benötigt mehrmals wöchentlich ausgiebiges Bürsten.
Farbschläge: Goldfarben in verschiedenen Schattierungen
Größe: Rüden: 56-61 cm, Hündinnen: 51-56 cm
Gewicht: Rüden: 29-34 kg, Hündinnen: 25-29 kg
Lebenserwartung: 10-12 Jahre
3. Französische Bulldogge
Die Französische Bulldogge belegt in Deutschland mit 12 Prozent den dritten Rang. In Österreich liegt ihr Anteil bei 11 Prozent und in der Schweiz bei 10 Prozent der gehaltenen Hunde.
Herkunft: Ursprünglich wurde die Rasse in England für den Kampf gegen Stiere gezüchtet. Später etablierte sie sich vor allem in Frankreich.
Wesen: Trotz ihres ursprünglichen Einsatzzwecks zeichnet sich die Französische Bulldogge heute durch ihr umgängliches Wesen aus. Sie ist Menschen gegenüber sehr zugewandt.
Haltung: Die Zwergrasse bevorzugt das Leben in der Stadt oder in der Wohnung. Ausreichend Bewegung ist trotzdem wichtig.
Gesundheit: Atemwegserkrankungen und Wirbelsäulenprobleme sind häufig. Die Rasse gilt als wenig robust.
Pflege: Das kurze Fell benötigt nur gelegentliches Bürsten.
Farbschläge: Am häufigsten sind gestromt, schwarz-lohfarben und fawn.
Größe: 30-35 cm
Gewicht: 8-14 kg
Lebenserwartung: 10-12 Jahre
4. Deutscher Schäferhund
In Deutschland ist der Deutsche Schäferhund mit einem Anteil von 9 Prozent die viertbeliebteste Hunderasse. In Österreich liegt er bei 8 Prozent und in der Schweiz bei 7 Prozent.
Herkunft: Wie der Name schon verrät, stammt der Deutsche Schäferhund ursprünglich aus Deutschland, wo er als vielseitiger Gebrauchshund gezüchtet wurde.
Wesen: Der Schäferhund zeichnet sich durch ein selbstsicheres, intelligentes und lernwilliges Wesen aus. Er ist seinen Bezugspersonen gegenüber sehr treu ergeben.
Haltung: Am wohlsten fühlt er sich bei aktiven Haltern mit Haus und Garten. Stadtwohnung ist bedingt geeignet.
Gesundheit: Hüftdysplasie und Ellenbogendysplasie treten gehäuft auf. Regelmäßige Vorsorge ist wichtig.
Pflege: Das mittellange doppelte Fell benötigt regelmäßige Pflege durch Bürsten und gelegentliches Scheren.
Farbschläge: Am häufigsten sind schwarz mit rotbraunen Abzeichen oder dunkelgrau mit schwarzen Abzeichen.
Größe: Rüden: 60-65 cm, Hündinnen: 55-60 cm
Gewicht: Rüden: 30-40 kg, Hündinnen: 22-32 kg
Lebenserwartung: 10-13 Jahre
5. Dackel
Der Dackel kommt in Deutschland auf einen Anteil von 8 Prozent. In Österreich liegt er bei 7 Prozent und in der Schweiz bei 6 Prozent der Hunde.
Herkunft: In Deutschland gezüchtet, um unter der Erde jagend Dachse aufzuspüren und in ihrem Bau zu stellen.
Wesen: Trotz seiner geringen Größe ist der Dackel mutig und selbstbewusst. Er ist seinem Menschen gegenüber sehr treu ergeben.
Haltung: Fühlt sich in der Stadt wie auf dem Land wohl. Kleine Wohnung ist möglich bei ausreichend Auslauf.
Gesundheit: Rückenprobleme sind weit verbreitet. Regelmäßige Kontrollen der Wirbelsäule sind wichtig.
Pflege: Das kurzhaarige Fell benötigt nur gelegentliches Bürsten.
Farbschläge: am häufigsten rot oder schwarz-rot
Größe: Standard: 30-38 cm, Zwerg: 23-30 cm, Kaninchen: bis 30 cm
Gewicht: 9-11 kg
Lebenserwartung: 12-15 Jahre
6. Jack Russell Terrier
Mit 7 Prozent in Deutschland, 6 Prozent in Österreich und 5 Prozent in der Schweiz folgt auf Platz 6 der Jack Russell Terrier.
Herkunft: In England im 19. Jahrhundert gezüchtet, um die Jagd auf Fuchs und Dachs zu unterstützen.
Wesen: Sein Temperament und seine Intelligenz machen den Jack Russell Terrier zu einem aktiven Hund, der geistig und körperlich ausgelastet werden möchte.
Haltung: Für aktive Halter geeignet, die ihm genug Auslauf bieten können. Nicht für Anfänger empfehlenswert.
Gesundheit: Vergleichsweise robuste Rasse. Leg-Calvé-Perthes Syndrom tritt gehäuft auf.
Pflege: Das raue, kurzhaarige Fell benötigt nur gelegentliches Bürsten.
Farbschläge: überwiegend weiß mit braunen und schwarzen Abzeichen
Größe: 25-30 cm
Gewicht: 6-8 kg
Lebenserwartung: 13-16 Jahre
7. Yorkshire Terrier
In Deutschland macht der Yorkshire Terrier 6 Prozent der Hunde aus. In Österreich sind es 5 Prozent und in der Schweiz 4 Prozent.
Herkunft: Gezüchtet wurde diese kleine Rasse im 19. Jahrhundert in der englischen Grafschaft Yorkshire zur Jagd auf Mäuse und Ratten.
Wesen: Der selbstbewusste Yorkie zeichnet sich durch ein großes Selbstvertrauen aus und geht fremde Situationen neugierig an. Aufgrund seiner geringen Größe eignet er sich gut für die Haltung in der Stadt.
Haltung: Der Yorkie ist ein idealer Hund für die Wohnungshaltung. Ein kleiner Garten ist von Vorteil.
Gesundheit: Patellaluxation und Zahnprobleme treten häufiger auf.
Pflege: Das lange, glatte Haarkleid erfordert tägliches Bürsten und regelmäßiges Trimmen.
Farbschläge: Gestromt in blaugrau und goldbraun
Größe: 20-23 cm
Gewicht: bis 3 kg
Lebenserwartung: 12-15 Jahre
8. Malteser
Der Malteser liegt in Deutschland bei 5 Prozent. In Österreich hält er einen Anteil von 4 Prozent und in der Schweiz von 3 Prozent.
Herkunft: Die kleine Rasse stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und diente dort als Gesellschaftshund.
Wesen: Freundlich, verschmust und anhänglich zeichnet sich der Malteser durch eine enge Bindung an seine Bezugspersonen aus.
Haltung: Seine geringe Größe macht ihn zum idealen Hund für die Stadtwohnung. Auslauf ist dennoch wichtig.
Gesundheit: Mit zunehmendem Alter treten häufig Kopf- und Augenprobleme auf.
Pflege: Das lange, seidige Fell erfordert tägliche Pflege.
Farbschläge: Reinweiß
Größe: 20-25 cm
Gewicht: 3-4 kg
Lebenserwartung: 14-15 Jahre
9. Chihuahua
Mit 4 Prozent in Deutschland, 3 Prozent in Österreich und 2 Prozent in der Schweiz schafft es der Chihuahua auf Platz 9.
Herkunft: Stammt aus Mexiko und wurde dort schon von den Azteken gehalten.
Wesen: Trotz seiner Winzigkeit zeigt der Chihuahua ein selbstbewusstes Wesen. Er ist seinem Menschen gegenüber sehr treu.
Haltung: Fühlt sich auch in kleinsten Wohnungen wohl, braucht aber regelmäßig Auslauf.
Gesundheit: Neigt zu Kniescheibenluxation. Zahnprobleme treten aufgrund des kleinen Kiefers auf.
Pflege: Das kurze, feine Fell benötigt nur gelegentliches Bürsten.
Farbschläge: Vielfältige Farben und Zeichnungen
Größe: 15-23 cm
Gewicht: 1,5-3 kg
Lebenserwartung: 14-16 Jahre
10. Boxer
Den zehnten Platz belegt in Deutschland der Boxer mit einem Anteil von 3 Prozent. In Österreich liegt er bei 2 Prozent und in der Schweiz bei 1 Prozent.
Herkunft: Wurde in Deutschland aus Bullenbeißern und Bulldoggen gezüchtet.
Wesen: Verspielt, verträglich und anhänglich zeichnet sich der Boxer durch eine enge Bindung an sein Rudel aus.
Haltung: Braucht ausreichend Auslauf. Am besten geeignet für aktive Halter.
Gesundheit: Anfällig für Krebsformen. Herz- und Darmprobleme treten auf.
Pflege: Das kurze Fell benötigt nur gelegentliches Bürsten.
Farbschläge: Gestromt oder einfarbig in verschiedenen Schattierungen
Größe: Rüden: 57-63 cm, Hündinnen: 53-59 cm
Gewicht: Rüden: 30-32 kg, Hündinnen: 25-27 kg
Lebenserwartung: 8-10 Jahre