Alles über Zwerghamster: Dein ultimativer Haltungsratgeber

13. Juli 2023

Lesedauer: 4 min

Zwerghamster erfreuen sich als niedliche Heimtiere großer Beliebtheit, insbesondere bei Kindern. Doch die richtige Haltung will gelernt sein. In diesem sehr ausführlichen Leitfaden erfährst du alles Wissenswerte über die Herkunft, Merkmale, Anschaffung, Unterbringung, Ernährung und Pflege von Zwerghamstern.

Herkunft der Zwerghamster

Zwerghamster stammen ursprünglich aus den trockenen Steppengebieten und Wüstenregionen Ostasiens und Sibiriens. Sie gehören zur Familie der Hamster, sind aber deutlich kleiner als der in Mitteleuropa heimische Feldhamster.

  • Campbell-Zwerghamster – Ursprünglich Nordchina und Sibirien
  • Roborowski-Zwerghamster – Trockengebiete Nordchinas
  • Winterweißer Russischer Zwerghamster – Halbwüsten Westsibiriens
  • Chinesischer Streifenhamster – Innere Mongolei, Nordostchina

Zwerghamster sind in freier Wildbahn nachtaktiv und leben als Einzelgänger. Sie graben ausgedehnte, verzweigte Erdbauten mit Vorratskammern. In Deutschland werden sie seit den 1930er Jahren als beliebte Heimtiere gezüchtet.

Merkmale und Verhalten der Zwerghamster

Zwerghamster erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 5 bis 11 Zentimetern, der Schwanz ist nur ein kurzer Stummel. Das Fell ist je nach Art gelblich, grau oder weiß gefärbt. Der Körper ist gedrungen, der Kopf eher breit. Die großen Backentaschen dienen dem Nahrungstransport.

Zwerghamster sind dämmerungs- und nachtaktiv mit Aktivitätshöhepunkten in der Dämmerung. Sie sind Fluchttiere und meiden lichtdurchflutete Bereiche. Typisch ist auch ihr enormer Bewegungsdrang. Sie sind ständig in Bewegung und legen weite Strecken zurück.

Zwerghamster markieren ihre Reviere und Nester mit Duftsekreten. Sie sind Einzelgänger und können aggressiv gegenüber Artgenossen werden. In Gefangenschaft ist eine Einzelhaltung daher empfehlenswert. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 1 bis 2 Jahre, bei guter Pflege und unter optimalen Bedingungen können Zwerghamster sogar bis zu 3 Jahre alt werden. Ein langes und gesundes Hamsterleben hängt stark von der Haltung und Fürsorge des Besitzers ab.

Checkliste: Benötigte Ausstattung für Zwerghamster

Bevor du dir einen Zwerghamster anschaffst, solltest du folgende Ausstattung bereitstellen:

  • Geräumiges Hamstergehege/Terrarium, mindestens 100 x 50 x 50 Zentimeter
  • Mindestens 15 Zentimeter dicke Schicht aus Einstreu und Nestmaterial
  • Unterschlupf wie Häuschen oder Röhren
  • Futter- und Wassernapf aus Keramik oder Edelstahl
  • Spielzeug wie Laufrad, Tunnel, Nagehölzer
  • Sandbad zur Fellpflege
  • Transportbox für den Tierarztbesuch

Die Einrichtung sollte viel Beschäftigungsmöglichkeiten bieten und aus nagesicherem Material bestehen.

Der optimale Lebensraum: Einrichtung und Gestaltung

Zwerghamster benötigen ausreichend Platz und eine abwechslungsreiche Einrichtung. Folgende Aspekte sind wichtig:

  • Geräumiges Terrarium/Gehege ab 100 x 50 Zentimetern Grundfläche
  • Mindestens 15-20 Zentimeter dicke Schicht aus geeigneter Einstreu
  • Verstecke durch Häuschen, Röhren, Wurzeln
  • Etagen und Klettermöglichkeiten
  • Rutschfeste Laufräder ohne Querstangen
  • Futternäpfe und Wassernapf, am besten erhöht angebracht
  • Sandbad mit Chinchillasand
  • Nager wie Mineralienknochen zur Beschäftigung
  • Sichere Deckung aus Plexiglas, kein Drahtgitter

Die Einrichtung sollte den natürlichen Lebensraum nachbilden und dem Bewegungsdrang gerecht werden.

Fütterung: Das benötigen Zwerghamster

Folgende Komponenten sollte das Futter für Zwerghamster abdecken:

  • Hochwertiges Hamsterfutter als Grundnahrung
  • Getreide, Samen wie Mohn, Leinsamen, Sonnenblumenkerne
  • Frisches Obst wie Äpfel, Birnen, Beeren – aber nur in kleinen Mengen
  • Grünfutter wie Salat, Gurken, Karotten
  • Proteinquellen wie Insekten, hart gekochtes Ei oder in geringen Mengen mageres Fleisch
  • Unbegrenzt Heu und frisches Wasser

Wichtig ist eine große Vielfalt an verschiedenen Komponenten. Das Futter sollte Hamster angepasst und nährstoffreich sein.

Eine weitere wichtige Komponente der Hamsterernährung ist zu wissen, was sie nicht essen dürfen. Bestimmte Lebensmittel sind für Zwerghamster giftig und sollten vermieden werden. Dazu gehören zum Beispiel Zitrusfrüchte, Zwiebeln, Knoblauch, rohe Kartoffeln und einige andere. Es lohnt sich, eine vollständige Liste solcher Lebensmittel zur Hand zu haben.

Gesunderhaltung: Krankheiten und Hygiene

Zwerghamster sind grundsätzlich robust, aber anfällig für folgende gesundheitliche Probleme:

  • Erkältungen durch Zugluft und falsche Temperaturen
  • Nieren- oder Lebererkrankungen durch falsche Ernährung
  • Durchfall durch verdorbenes Futter oder Parasitenbefall
  • Zahnprobleme oder Verletzungen durch unsachgemäßes Nagen

Die beste Gesundheitsvorsorge für deinen Zwerghamster ist eine artgerechte Haltung. Die Käfighygiene, einschließlich einer regelmäßigen Reinigung, spielt dabei eine entscheidende Rolle. Trotz aller Sorgfalt können manchmal gesundheitliche Probleme auftreten. Verhaltensänderungen, Appetitlosigkeit, Durchfall oder Veränderungen am Fell sind mögliche Indikatoren dafür, dass es deinem Zwerghamster nicht gut geht. Halte also immer ein wachsames Auge auf deinen kleinen Freund und zögere nicht, bei Auffälligkeiten einen Tierarzt aufzusuchen.

So reinigst du den Hamsterkäfig richtig

Folgende Aspekte sind für die Reinigung des Käfigs wichtig:

  • Tägliches Entfernen von Futterresten und Ausscheidungen
  • Wöchentlicher Komplettwechsel des Einstreumaterials
  • Monatliches Reinigen aller Einrichtungsgegenstände
  • Vierteljährliches Auswaschen des Käfigs mit tierfreundlichen Reinigern
  • Regelmäßige Kontrolle auf Schädlinge und Parasiten
  • Desinfektion neu gekaufter Einrichtung vor der Nutzung

Eine gründliche Reinigung ist essenziell für die Gesunderhaltung. Chemische Duftstoffe sollten vermieden werden.

Spannende Fakten rund um Zwerghamster

Abschließend hier noch ein paar unterhaltsame Fakten zu Zwerghamstern:

  • Sie können ihre Vorderpfoten unabhängig voneinander bewegen, um Nahrung zu halten.
  • Zwerghamster sind sehr gute Kletterer und können bei Bedarf überraschend hohe Sprünge machen, sie besitzen jedoch im Gegensatz zu einigen anderen Nagetieren keine „Flughaut“.
  • Sie haben sehr schlechte Augen, können aber Bewegungen aus großer Distanz wahrnehmen.
  • Ihre Ohren können unabhängig voneinander orientiert werden.
  • Hamster halten keinen Winterschlaf, sind aber nachtaktiv mit verminderter Aktivität am Tag.
  • Sie sind putzfreudig und reinigen ihr Fell regelmäßig mit Speichel.
  • Trotz ihrer geringen Größe können Zwerghamster erstaunliche Mengen an Nahrung in ihren Backentaschen tragen. Sie nutzen diese praktischen natürlichen „Rucksäcke“ um Futter zu sammeln und in ihren Bau zu transportieren.

Ich hoffe, dieser sehr ausführliche Leitfaden versorgt dich mit allen Infos rund um die faszinierenden Zwerghamster. Viel Freude mit deinen niedlichen Heimtieren!

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